Bussarde werden an der Straße überfahren -Was kann man dagegen tun?

Frage einer Frau aus Möglingen:

"Auf meiner täglichen Fahrt nach Stuttgart und zurück benutze ich die Strecke von Möglingen Richtung Stammheim/Zuffenhausen.  Vor allen Dingen am frühen Nachmittag sehe ich zahlreiche Greifvögel am Straßenrand sitzen. Es gab auch leider schon einige tote Vögel welche ich sichtete. Den Grund hierfür sehe ich darin, dass sie keinerlei Sitzpfosten haben."

Antwort vom Vogelexperten Johannes Völlm vom NABU Korntal-Münchingen:

Es gibt an dieser Straße häufig kleine Böschungen und Bankette, die nach Süden ausgerichtet sind. Die Mäuse werden jetzt im Winter von der Sonnenwärme angelockt und halten sich an diesen, oftmals auch nur ganz kleinen, Flächen auf. Gibt es jetzt auf den gegenüberliegenden Straßenseiten Sitzwarten, streicht der Bussard beim Erblicken der Maus recht flach über die Straße und auch wieder zurück auf die vorherige Sitzwarte.

Damit ist alles gesagt.

 

Bei diesen Zusammenhängen wäre es sinnvoll, auf der Seite der sonnenangestrahlten Flächen Sitzwarten aufzustellen, damit die Bussarde die Mäuse greifen können, ohne die Straße überqueren zu müssen. Dadurch könnte die Gefahr bestimmt deutlich verringert werden.

 

Das Aufstellen von Sitzwarten weiter weg von der Straße funktioniert nicht unbedingt, weil da vielleicht so gut wie keine Mäuse sind. Die Kunst hierbei ist es, die Sitzwarte zu den Mäusen zu bringen. Dazu muss man die Verhaltensweisen der Mäuse ein bisschen kennen.

Was brauchen Mäuse? Erde, Wärme, Trockenheit und was zum Fressen. Das alles gibt es am Straßenrand der Nord - und Westseiten.

 

Die zweite Sache, mit den am Boden sitzenden Bussarden, ist hierbei, denke ich, unproblematisch. Das sind ja unsere nordischen Fußgänger. Die werden wohl kaum überfahren, da sie nicht über die Straße laufen (ich habe noch keinen dabei beobachtet). Was sie aber machen, ist sehr gerne auch direkt am Straßenrand zu marschieren, um dabei Mäuse, Überfahrenes und Würmer zu erbeuten. Ich denke, sie werden dabei nur sehr selten zum Verkehrsopfer.

 

Dankend für diese Frage und ebenso an Walter Morgenstern aus Asperg für die Weiterleitung an den NABU und an Johannes Völlm für diese Antwort.