Wer bewohnt die Nistkästen im Waldauf unserer Markung?

Blick ins Ungewisse: Das Nistkasten-Innere kann manche Überraschungen verbergen.
Blick ins Ungewisse: Das Nistkasten-Innere kann manche Überraschungen verbergen.

Unser Naturschutzwart Wolfram Bock (Hemmingen) berichtet:

 

Die bei unserer Nistkastenreinigung im Herbst gefundenen Nester sind zu ca. 2/3 Kohlmeisen- und Blaumeisennester.

Außerdem Kleiber- und Schnäppernester.

 

Seit 2003 gab es zunehmend auch Belegungen mit  Fledermäusen in Blaumeisennestern.  (Einflugloch 26 mm) Fledermäuse verwenden die Nistkästen in der Regel nur als Tagschlafplätze. Sie nehmen diesen Platz gern nach beendeter Vogelbrut ein. Und ziehen sich im Winter in ihre Winterschlafplätze, z.B. Höhlen mit feuchtkühlem Klima zurück. Wir erkennen dann den Fledermauskot auf dem verlassenen Vogelnest.  Daraufhin haben wir extra Fledermauskästen aufgehängt mit dem Einflugloch im unteren Viertel des Frontdeckels oder ganz unten.  Als Ergebnis ist im Jahr 2007 die Belegung der Meisenkästen mit Fledermäusen wieder zurückgegangen.

 

Seit einigen Jahren gibt es auch zunehmend Belegungen mit Siebenschläfern. Diese putzigen Nager bewohnen die Kästen bis in den Herbst.  Im Winter sind sie nicht mehr in den Kästen anzutreffen. Für sie beginnt ein mindestens 6-monatiger Schlaf unter Wurzeln etc. Im Jahr 2007 ging die Belegung unserer Kästen mit Siebenschläfern zurück.

Kleiber in einer Spechthöle
Kleiber in einer Spechthöle
Kleiber (sitta europaea), Foto von https://glemstal.info bereitgestellt
Kleiber (sitta europaea), Foto von https://glemstal.info bereitgestellt

Vor 20 Jahren haben Kleiber im Glemstal immer nur in Spechthöhlen (linkes Foto) gebrütet und nie in Nistkästen. Wolfram Bock berichtet, dass der Kleiber im Wald ab 30 mm Flugloch brütet. Das hat sich geändert. Immer mehr Kleiber bevorzugen offenbar größere Wohnungen und brüten in komfortablen Nistkästen mit 45 mm Flugloch, wie der moderne Kleibermann im Glemstal im rechten Bild.  

Beide Fotos im März im unteren Glemstal.

(Foto mit freundl. Genehmigung von www.glemstal.info)

   

 

Im Dezember und Januar schlafen in den Nistkästen auf unserer Markung unsere überwinternden Höhlenbrüter. Hier sind diese Vögel vor Wind und Kälte, Regen und Schnee geschützt.  Von einem Vogelpaar benötigen beide je eine eigene Schlafstätte. Im Herbst und Winter sollen ausreichend viele saubere Höhlen Richtung Osten und Südosten aufgehängt sein.

 

In einigen Kästen auf unserer Markung leben auch Hornissenvölker. Die Hornissenvölker sterben im Herbst. Nur die Königinnen leben weiter.

Weitere Tipps: