„NABU-Treff, Bericht
Menschen greifen gern in das Naturgeschehen ein. Nicht immer geschieht das zum Wohl der Natur. Und oft auch nicht zum Wohl des Menschen. Ein Beispiel: „Neobiota“. In gemütlicher Runde besprachen
wir das Thema „Neobiota in Schwieberdingen und Hemmingen“ auf unserem NABU-Treff am 11.11.2024.
Was sind Neobiota? Mit dem Begriff Neobiota bezeichnet man Lebewesen, die nicht allein aus eigener Kraft, sondern mit Hilfe des Menschen in ein Gebiet gelangen, in das sie natürlicherweise nicht
hingehören. Menschen verursachen das zum Teil bewusst: Der Waschbär (Procyon lotor) wurde als Pelzlieferant in den 1920/30er Jahren aus Nordamerika zu uns gebracht. Zum Teil
unbewusst: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) wurde wohl mit Importwaren über den Seeweg eingeschleppt.
Nur etwa 10% der Neobiota etablieren sich bei uns. Die gute Nachricht: Die meisten davon bleiben harmlos. Dennoch: manche richten große Schäden an. Ohne natürliche Feinde und Regulation
vermehren sie sich rasant und verdrängen einheimische Arten.
Was ist zu tun? Ralf zeigte uns eindrückliche Videos über den Waschbären und die Asiatische Hornisse. In der EU versucht man, schädliche Arten einzudämmen. Die „EU-Unionsliste“ benennt 88 Arten,
die nicht gehalten, gezüchtet und in die Umwelt freigesetzt werden dürfen. Der Umgang mit bereits freigesetzten Arten zeigt sich schwierig. Manche plädieren für ausrotten, andere für friedliche
Koexistenz. Wir haben lange Lösungen überlegt. Was meinen Sie?
Die Beispiele Wäschbär und Asiatische Hornisse zeigen, dass sich die Verbreitung offenbar nicht rückgängig machen lässt. Die Asiatische Hornisse wurde dieses Jahr erstmals in Schwieberdingen
nachgewiesen. Sie ist eine kleinere Verwandte der Europäischen Hornisse (und nicht zu verwechseln mit der Amerikanischen Riesenhornisse, die gibt es bei uns nicht!). Sollten Sie ein Nest
entdecken, melden Sie es bitte bei https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse-meldenexterner
Link. Das von uns fotografierte Nest wurde mittlerweile entfernt.
Dank an Ralf Trinkmann für die Organisation des NABU-Treffs!