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25 Jahre Botanischer Winterspaziergang

Bild: Winterspaziergang 2023, Foto Thomas Gölzer
Bild: Winterspaziergang 2023, Foto Thomas Gölzer

25 Jahre Botanischer Winterspaziergang“- Bericht

„Ziel des NABU ist es, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist,

die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten verfügt, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an Ressourcen.“

Traditionell begrüßt damit der NABU-Vorsitzende Dr. Thomas Gölzer. Früher sagten manche: „Das ist doch alles selbstverständlich“. Heute nicht mehr. Bei der Begrüßung zum Winterspaziergang mit Rotraut wiegten alle sorgenvoll den Kopf. Viele waren am Sonntag, 29.1. gekommen, um mit Rotraut Völlm zu wandern, Wissenswertes über den „Baum des Jahres“ zu erfahren und ihre Geschichten und Anekdoten über unsere Gemeinden zu hören.

Wir feierten Jubiläum: 25 Jahre Winterspaziergang.

 

Rotraut erzählte uns die Geschichte vom Dorf an der Straße und den Birken:

Stellt Euch vor, ihr lebt vor 10.000 Jahren auf der Höhe und wollt weiter. Überall Steilhänge und der Fluss. Eine Stelle mit einer Furt lädt zur Überquerung ein. Dort gab es schon früh einen Weg, später eine befestigte Römerstraße. Es siedelten sich Zoll- und Poststationen an. Schwieberdingen entstand. Das Dorf an der Straße. In den 1960ern wurde die Straße zur „Todesstraße“ wegen des hohen Autoverkehrs. Heute entlastet eine Umgehungsstraße die Straße durch den Ort.

 

Und die Birken? Sie fanden wir an der Straße. Betulin-Kristalle färben die Rinde weiß und reflektieren das einfallende Licht, ein idealer Straßenbaum. Birken finden auch sonst viel Verwendung. Der Hut des Keltenfürsten von Hochdorf wurde aus Birkenrinde gefertigt. Birkenrinde ist ein wahres Survivalwunder. Sie kann als Verband genutzt werden, Sud hilft bei der Wundheilung. Bereits im Mittelalter wurde dünne Rinde zum Beschreiben genutzt.

Baum des Jahres 2023 ist die Moorbirke. Wenn wir auch die Moorbirke nicht fanden, sondern „nur“ gewöhnliche Birken und ein Dorf an der Straße, so verlebten wir einen unterhaltsamen Nachmittag in der Natur und lernten viel. Herzlichen Dank an Rotraut Völlm!

 

 Hildegard Gölzer, Schriftführerin