Vogelkundlicher Abendspaziergang – Wie singen unsere Vögel? Bericht
Zu Beginn begrüßte Thomas alle Teilnehmer, die von nah und fern angereist waren.
Unsere jüngste Teilnehmerin Thalia mit 11 Jahren, die vielleicht mal Ornithologin werden möchte, begeisterte alle gleich damit, dass sie durch kurzes Hinhören schon die Amsel, Mönchsgrasmücke und
Ringeltaube an ihren Gesängen zu unterscheiden weiß.
Mit einer kleinen Einführung zum Unterscheiden der Vogelgesänge ging es vom Parkplatz des Golfplatzes weiter in Richtung Nippenburg. Wir hörten die Kohlmeise, Blaumeise, den
Weidenlaubsänger, der auch Zilpzalp aufgrund seiner Rufe genannt wird.
Hartmut, der unser Vogelstimmenführer an diesem schönen Abend war, erzählte uns, dass der Zilpzalp schon ab März zu hören ist, wenn er aus dem Mittelmeerraum oder auch aus dem südlichen
Mitteleuropa zurückkehrt. Da wegen der vergangenen Kaltperiode erst nur wenige Zugvögel zurückgekehrt sind bzw. in Singstimmung sind, erklärte Hartmut, welche Navigationsmöglichkeiten von Vögeln
bekannt sind, um von ihren Überwinterungsgebieten im Süden wieder zurück ins Brutgebiet zu finden.
Wir erfuhren, dass man sich den Gesang einer Vogelart nur schwer an den einzelnen Tönen merken kann. Jedoch Lautstärke, Klangfarbe, Tonlängen, Wiederholungen von Klangmustern kann man sich
merken. Zum Beispiel der Gesang der Mönchsgrasmücke ist ein melodisches, lautes Flöten, das mit einem leisen, „schwätzenden“ Vorgesang beginnt. Der häufigste Ruf ist ein kurzes, hartes
„täk“, was an das Zusammenschlagen zweier Kieselsteine erinnert.
Wir hörten auch Rotkehlchen und Singdrosseln jeweils auf beiden Seiten des Weges.
Als wir uns der Burgruine Nippenburg näherten, sahen wir sogar verschiedene Zwergfledermäuse. Eine davon flog dicht über unsere Köpfe hinweg. Auf der Burgruine konnten wir weitere
Zwergfledermäuse beobachten. Trotz Lockrufen aus einer HandyApp "Deutsche-Vogelstimmen.de“ war es uns nicht möglich, einen Waldkauz zu hören, den viele Teilnehmer gern gehört oder gesehen
hätten.
Auf dem Rückweg war es sehr ruhig um uns. Obwohl am Abend Rotkehlchen und Singdrossel am längsten singen. Die Nachtigall lässt sogar die ganze Nacht über ihre wunderbare Melodie erklingen. Leider
war es im Jahr noch zu früh, um sie hören zu können.
Wir bedanken uns herzlich bei Prof. Dr. Hartmut Kaiser für seine Führung und interessanten Erklärungen.
Susann Rothweiler Sprecherin NABU Schwieberdingen-Hemmingen