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Tiere unserer Heimat: Europäische Hornissen

Bild: Vespa crabro, Schwieberdingen. Foto: Thomas Gölzer
Bild: Vespa crabro, Schwieberdingen. Foto: Thomas Gölzer

Tiere unserer Heimat:  Europäische Hornissen
Auf einer Streuobstwiese am Rand von Schwieberdingen lebt derzeit ein Hornissenvolk in einem abgestorbenen Baum. Es sind europäische Hornissen, die man an ihrem gelben Hinterleib mit dunklen Streifen und Punkten erkennt.
Hornissen (Gattung Vespa) kommen in Deutschland ursprünglich in nur einer Art vor: Vespa crabro. Die großen Insekten (Arbeiterinnen bis 3,5 cm, Königinnen bis 4 cm) bauen ihre imposanten Nester oft hinter Verschalungen, selten auch freihängend. 
Die Nestgründung geschieht im Frühling durch ein befruchtetes, überwintertes Weibchen, die neue Königin. 
Sie sammelt Holzfasern und vermischt sie mit Speichel. Daraus stellt die Königin an einem dunklen Ort ein kleines, zunächst nur aus wenigen Brutzellen zusammengesetztes Nest her. Darin entwickeln sich sehr kleine Weibchen mit verkümmerten Geschlechtsorganen, die ersten Arbeiterinnen. Durch ihre Hilfe wächst das Hornissenvolk auf durchschnittlich 400 bis 700 Individuen (Drohnen und Arbeiterinnen sowie junge Königinnen), dabei variiert ihre Anzahl je nach Saison und Standort.
Hornissen ernähren sich von Baumsäften und anderen zuckerhaltigen Flüssigkeiten. Die Larven werden mit Insekten und anderen Gliederfüßlern gefüttert. 
Die Europäische Hornisse zählt zu den besonders geschützten Arten. Sie darf nicht getötet, und ihr Nest darf nicht zerstört werden. Die Beseitigung eines an kritischer Stelle befindlichen Nestes ist nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörden möglich.


Susann Rothweiler, Sprecherin NABU Schwieberdingen-Hemmingen