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Der Igel, wehrhaft und doch verletzlich

Bild: Igel im Garten, Foto Familie Keller
Bild: Igel im Garten, Foto Familie Keller

Der Igel, wehrhaft und doch verletzlich


Wunderbares zu entdecken gibt es überall, auch vor unserer Haustür. Familie Keller aus Schwieberdingen schickte uns folgende spannende Naturbeobachtung:
„Gestern Abend bewegte sich bei unserer Vogelfutterstelle - trotz Windstille - das Gras. Wir gingen ganz langsam darauf zu. Zu unserer Freude sahen wir einen Igel, der sich wohl eine Körnerdiät verschrieben hat! Der Igel (oder die Igelin?) fraß die heruntergefallenen Sonnenblumenkerne. Er ließ sich dabei auch nicht stören und sogar fotografieren...
... natürlich aus gebührendem Abstand!
Endlich haben wir ihn/sie auch persönlich kennengelernt. Bisher haben wir nämlich nur seine Hinterlassenschaften auf der Terrasse gefunden.“
Familie Keller


Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, manchmal von Schnecken und Würmern. Pflanzliches fressen Igel der Literatur nach kaum. Der Igel der Familie Keller zeigt sich somit zwar typisch zur Abendzeit, aber mit ungewöhnlicher Diät!
Igel leben bevorzugt in lichten Wäldern oder Gebüschen, Gärten und Parks, gern auch in der Nähe von Menschen. Igel sind kleine Stachelhelden. Bei Gefahr rollen sie sich zu einer undurchdringlichen Stachelkugel, unangreifbar für andere Lebewesen. Verletzlich sind sie trotzdem, ihr Bestand ist gefährdet! Von Autos überfahren finden wir sie am Straßenrand. Mähroboter schneiden ihnen Beine ab oder schlitzen ihnen Bäuche auf. Schneckenkorn, Rattengift vergiftet sie. 
Was kann ich für den Igel tun? Mähroboter selten und nur bei Tag laufen lassen. Kein Gift im Garten benutzen. Gartenteiche durch Ränder igelsicher machen. Laubhaufen liegen lassen, naturnahe Ecken im Garten stehen lassen. Damit wir uns noch lange an dem friedlichen Tier erfreuen können. 
Wir danken Familie Keller für die schöne Naturbeobachtung und die Naturliebe.


Hildegard Gölzer, Sprecherin NABU Schwieberdingen-Hemmingen