Naturbeobachtung im Räuschelbachtal und im Glemstal
Die Raupen eines unser schönsten und bekanntesten Tagfalters, dem Tagpfauenauge, sind zurzeit im Räuschelbachtal und im Glemstal zu beobachten. Die jungen Raupen des Tagpfauenauges sind zunächst
grüngelb gefärbt, später werden sie leuchtend schwarz mit weißen Punkten (siehe Bild). Sie ernähren sich ausschließlich von Großer Brennnessel, die bevorzugt an verschiedensten sonnigen und
trockenen Standorten wächst.
Die Brennnessel ist Raupenfutterpflanze für mehr als dreißig heimische Falterarten, darunter Tagpfauenauge, Landkärtchen, Kleiner Fuchs und Admiral. Deshalb werden diese Falter auch als
„Brennnesselfalter“ bezeichnet. Die Raupen des Tagpfauenauges leben in einer ersten Generation von Mitte Mai bis Juni und in einer zweiten Generation von Mitte August bis September. Um die
Artenvielfalt der Falter zu erhalten, ist es unter anderem wichtig, dass Brennnesseln nicht vor Ende Oktober gemäht werden.
Die Raupen treten in großen Nestern auf, sie leben also gemeinschaftlich und überziehen dabei mehrere Brennnesselpflanzen mit ihrem Gespinst. Vor der Verpuppung zerstreuen sich die Raupen
und suchen nach geeigneten Plätzen. Hier spinnen die Raupen ein Gespinstpolster, in dem sie sich mit dem letzten Beinpaar verankern. Als Stürzpuppe hängen sie dann frei senkrecht nach unten. Nach
etwa zwei Wochen schlüpft der Schmetterling aus der Puppe.
Wir möchten uns bei allen Besitzern der Grundstücke bedanken, die die Pflanzen somit auch die Brennnesseln an den Wegrändern im Glemstal und Räuschelbachtal stehen lassen.
Literatur:
Wolfgang Willner, Taschenlexikon der Schmetterlinge Europas, „Tagpfauenauge“, S.400/401, ISBN 978-3-494-01633-7
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/tagfalter/04432.html , abgerufen am 09.06.2025
Susann Rothweiler, Sprecherin NABU Schwieberdingen-Hemmingen