Vogelzugbeobachtung im Ballungsraum
Vor 16 Jahren machte Thomas Gölzer vom NABU Schwieberdingen-Hemmingen eine überraschende Beobachtung. Er fotografierte einen Trupp von 14 Goldregenpfeifern auf einem Acker zwischen dem Hemminger
Zeilwald und der Schwieberdinger Katharinenlinde. Die Aufregung unter den Ornithologen war groß. Warum? Goldregenpfeifer sind in Mitteleuropa als Brutvögel nahezu ausgestorben. In Deutschland
stehen sie in der höchsten Kategorie der Roten Liste. Die Sichtung bei Hemmingen blieb 2008 die einzige aus ganz Süddeutschland.
Warum gelang diese Sichtung gerade in einem dicht besiedelten Ballungsraum? Die Ornithologen Jochen Völlm und Ronald Meinert aus dem Landkreis Ludwigsburg begannen den Wegzug der Vögel
systematisch zu beobachten. Das Projekt „Vogelzugbeobachtung Regenpfeiferacker“ begann.
Es stellte sich heraus, dass die Beobachtung von 2008 keine einzelne, zufällige war. Auf dem Acker, mittlerweile als „Regenpfeiferacker“ bekannt, wurden regelmäßig Goldregenpfeifer beobachtet.
Zugvögel lieben offenbar die offene weite Ackerhochfläche. Mornellregenpfeifer, Sandregenpfeifer, Temminckstrandläufer und viele mehr rasten hier. Näheres finden Sie im Internet unter
https://www.glemstal.info/2023/10/28/artikel-in-der-falke-11-23-von-jochen-völlmexterner link
Dieses Jahr, am 24.11.2024, fotografierte Dr. Thomas Gölzer wieder Goldregenpfeifer. An diesem Tag wurden 241 Goldregenpfeifer über dem Regenpfeiferacker gezählt. Wir freuen uns über die
wertvolle Rastfläche für Zugvögel bei uns!
Hildegard Gölzer, Sprecherin NABU Schwieberdingen-Hemmingen